Das Streben nach Glück: Filmkritik

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Das Streben nach Glück
Das Streben nach Glück

Der Film “Das Streben nach Glück” (Originaltitel: The Pursuit of Happyness) ist eine Drama-Biographie aus dem Jahr 2006. Der Film erzählt die Lebensgeschichte des real existierenden Multimillionärs und Börsenmaklers Chris Gardner.

Produktionsland USA
Erscheinungsjahr 2006
Länge 113 Minuten
Altersfreigabe FSK o. A.
Regie Gabriele Muccino
Drehbuch Steve Conrad
IMDb-Wertung 7,8 von 10

Das Streben nach Glück: Handlung

Chris Gardner (Will Smith) lebt in den frühen 1980er Jahren mit seinem Sohn Christopher und seiner Frau Linda in San Francisco. Gardner arbeitet als selbstständiger Handelsverteter für medizinische Geräte. Doch seine Geschäfte laufen sehr schlecht, sodass die Familie am Rande des finanziellen Abgrundes steht. In dieser präkeren Situation kommt es zu einer Begegnung, die Chris Gardners Leben verändern wird: Er sieht einen offenbar erfolgreichen Geschäftsmann mit Ferrari vorfahren und bittet ihm um 2 Auskünfte: “Was tun Sie? Und wie tun Sie es?” Der Mann stellt sich als Börsenmakler vor und empfiehlt Gardner ein Praktikum bei einer Investmentbank zu machen. Nach dem Praktikum würde eine gutbezahlte Festanstellung in Aussicht stehen. Leider hat die Sache 2 Haken: Das Praktikum ist unbezahlt und es gibt eine Vielzahl anderer Bewerber für eine einzige feste Stelle. Chris Gardner beschließt alles auf eine Karte zu setzen. Trotz seiner finanziellen Not beginnt er das unbezahlte Praktikum. Tagsüber verkauft er Aktien, Versicherungen und Investmentfonds im großem Stil, nachts geht er seinen alten Job nach. Doch die Lage spitzt sich zu. Chris’ Frau Linda verlässt die Familie, weil sie die finanziele Not nicht mehr erträgt. Kurz darauf werden Chris und sein Sohn Christopher obdachlos, da sie die Miete nicht mehr aufbringen können. Die beiden müssen von nun an in Obdachlosenheimen und teilweise sogar U-Bahntoilleten übernachten. Trotz dieser Entwicklung gibt Chris Gardner nicht auf, denn er weiss, dass er der beste Praktikant sein muss, um die Festanstellung zu bekommen und der sozialen Misere zu entfliehen.

Das Streben nach Glück: Kritik

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Will Smith spielt Chris Gardner

“Das Streben nach Glück” beginnt von Anfang an mit einer spannenden Story und tollen Schauspielern. Es ist zu Anfang etwas ungewohnt Will Smith in der Rolle des fürsorgenden Familienvaters Chris Gardner zu sehen. Schließlich assoziiert man mit Will Smith eher den Action Star und Alienjäger (Men in Black). Doch Smith spielt die Rolle sehr gekonnt. Die Vater-Sohn-Beziehung, die im Film eine wichtige Rolle einnimmt, kommt emotional sehr real herüber. Das hat vor allem 2 Gründe. Zu erst einmal sorgt Regisseur Gabriele Muccino dafür, dass der Film nicht in Kitsch ausartet und zum anderen spielt Will Smith echter Sohn die Rolle des Christophers. Eine ausgezeichnete Besetzung. Obwohl im Film eine depressive Grundstimmung mitschwingt, gibt es immer wieder lustige Szenen und Momente der Hoffnung. “Das Streben nach Glück” fesselt… zumindest bis zur Mitte des Films. Denn nach einer Stunde scheint Regisseur Gabriele Muccino sämtliche Munition verschossen zu haben. Und leider geht der Film dann noch eine weitere Stunde, in der der Zuschauer mit Langatmigkeit gequält wird. Die Spannung fällt ins Bodenlose. Obwohl die Handlung voran schreitet, hat der Zuschauer das Gefühl, dass nichts Neues mehr passiert und die Versuchung den Film vor dem Schluss auszuschalten war bei mir außerordentlich groß. Aber leider muss ich die Filme ja ganz schauen, wenn ich eine Filmkritik schreiben will ;-).

Auch wirkt die Story des Films zum Schluss immer unglaubwürdiger. Obwohl Chris Gardner obdachlos wird und sozial immer tiefer fällt – ein Unglück jagt das nächste -, absolviert er weiterhin das unbezahlte Praktikum, anstatt sich um eine andere (bezahlte) Arbeitsstelle zu bemühen. Doch auch wenn dies unglaubwürdig erscheint, muss gesagt werden, dass der Film die Lebensgeschichte des real existierenden Chris Gardner erzählt. Zwar gibt es im Film Abweichung zur “echten” Geschichte, die Rahmenhandlung ist jedoch identisch.

Wir von Testchannel’s Tesberichte sehen die Filme natürlich noch aus einer ganz anderen kritischen Sicht: In “Das Streben nach Glück” wird die Welt der Börsenmakler als eine reine weisse Welt guter Menschen dargestellt. Wenn Chris Gardner die Welt der Investmentbänker betritt, erscheinen strahlende glückliche Menschen. Die Börsenmakler wirken wie die liebsten Menschen, die neben ihrer Gutmütigkeit hin und wieder mal einen kleinen Millionendeal tätigen. Skrupellose Spekulationen mit Aktien oder Investmentfonds auf Kosten anderer? Nein, das gibt es in “Das Streben nach Glück” natürlich nicht. Kritik am Finanzsystem würde von der “vom Tellerwäscher zum Millionär”-Geschichte ja nur zu sehr ablenken, dachte sich wohl der Drehbuchautor. Es ist schon paradox: Zum einem widmet sich der Film dem Problem der Obdachlosigkeit, zum anderen wird das amerikanische 2-Klassensystem indirekt glorifiziert. Chris Gardner hat die soziale Misere überwunden, in das ihn das gesellschaftliche System gebracht hat. Millionen anderer in den USA haben und hatten dieses Glück nicht. Unsere unpolitischen Leser werden nun wahrscheinlich aufstöhnen und mich darauf hinweisen, dass es nun genug mit der Moralpredig sei.

Fazit:

“Das Streben nach Glück” ist ein in der ersten Hälfte unterhaltsamer Film. Eine spannende, aber zur Mitte hin extrem langgezogene Story, lassen den Film ins Mittelmäßige gleiten. Da hilft auch die klasse Schausspielerleistung, allen voran durch Will Smith, nichts mehr. “Das Streben nach Glück” ist für Zuschauer geeignet, die etwas Geduld mit bringen.

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Ein Gedanke zu „Das Streben nach Glück: Filmkritik

  • 14. April 2013 um 12:56
    Permalink

    Kann mich der Kritik nur anschließen: Anfangs dachte ich “Hammer Film”, dann bekam ich zum Ende hin Muskelkater im Mund vom vielen GÄhnen.

    Antwort

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