Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein … oder auch: eine Nacht im Innside Frankfurt Eurotheum!

Die Testergebnisse in Kürze:

Pro:

atemberaubende Aussicht
atemberaubende Aussicht!!!
ideal für extravagante Stunden zu Zweit

Kontra:

das „Fort Knox“ der Hotels
auf Sicherheitsleistung, Parkgebühren und Co. wird im Vorfeld nicht hingewiesen

Unser Testurteil

2.2 (Gut)

Kauf empfohlen?

Ja!

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Wir waren relativ spontan auf der Suche nach einer Bleibe über den Dächern der Stadt. Es war natürlich und wie fast immer Messe in dem schönen Frankfurt und wir wollten „nur“ Photos machen und schöne 24 Stunden zu Zweit, mit Blick auf die Skyline verbringen. So fiel die Wahl auf das Premium-Hotel „INNSIDE Frankfurt Eurotheum“ in der Nähe der Alten Oper. Verheißungsvolle 5-Sterne lockten und die Bilder auf der Website versprachen coole Badewannen.

Foto

Über die Hotline buchten wir schließlich bei einem Mann, der uns in gebrochenem, aber freundlichem Deutsch ein Zimmer im 22. Stock zusicherte. € 130,- sollte die Übernachtung für Zwei ohne Frühstück in einem INNSIDE-Apartment kosten. Sollte kosten, weil ich am nächsten Vormittag noch einmal anrief um mich zu erkundigen, wie und wo die hoteleigene Tiefgarage ist und ob sich in dem gebuchten Zimmer auch eine der Badewannen befindet. Nach einem kurzen und sehr netten Plausch mit dem Mitarbeiter wurden aus € 130,- pro Nacht schließlich € 270,- und aus dem INNSIDE-Apartment wurde das „schönste Zimmer des Hotels“ auch bekannt als INNSIDE LOFT mit der großen Rundbadewanne. Ja genau, DAS Zimmer das den zusätzlichen Zusatzaufschlag am Wochenende kostet, wie auf der Hotel Website direkt verkündet wird.

Das Hotel ist leicht zu finden und befindet sich zentral in der Innenstadt, aber ohne jetzt „mitten auf der Kreuzung“ zu stehen. Eine große gläserne Eingangshalle mit einer netten, etwas verloren wirkenden Dame empfängt einen. Die Gute spricht nicht viel, deutet geschäftig mit der Hand nach links und brabbelt etwas von Aufzug und 22. Stock. Gut. Bewegen wir uns nun nach links, finden wir uns in einem Hochsicherheitsaufzug wieder, der uns, weil noch ohne Magnetkarte einen der verschiedenen Aufzüge zuweist, und uns nur und ausschließlich in den 22. Stock fahren lässt. Voll verglast geht es schließlich inkl. Druck auf den Ohren nach oben, wir haben es schließlich so gewollt und bezahlen viel Geld dafür.

Atemberaubende Aussicht und exklusiver Charme – was ist dran?

Im 22. Stock angekommen finden wir die Rezeption des INNSIDE Frankfurt Eurotheum. Professionell und nett, so war mein Empfang dort. Ich habe direkt beim Check-in per EC-Karte bezahlt. Im Rahmen der Reservierung musste ich meine Kreditkartendaten als Sicherheit hinterlegen, das ist aber inzwischen die übliche Prozedur und hat mich nicht weiter beschäftigt. Zu den € 270,- für die Übernachtung wurden € 100,- Sicherheitsleistung abgebucht. Für Verzehr aus der Minibar etc.. Wird beim Check-out in bar wieder ausgezahlt, sofern man sie nicht benötigt hat. Also keine Panik. Von einem netten Mitarbeiter begleitet, der natürlich meine Tasche tragen wollte und sichtlich erleichtert war, dass ich ihn nicht gelassen hab, durfte ich in Ermächtigung meiner eigenen Magnetkarte das Fort Knox der Aufzüge betreten, mir meine Etage auswählen und diese tatsächlich auch betreten. Der Mitarbeiter galoppierte eifrig und artig hinter mir her und erzählte mir die wichtigsten Details zu der wirklich beeindruckenden Suite.

Ich wies nochmals darauf hin, dass sie mir meinen Partner bitte nach schicken möchten, sofern dieser angereist ist. Wir erinnern uns, ohne Magnetkarte kein Zugang zu den Heiligen Hallen. Das Kennzeichen hatte ich an der Rezeption schon hinterlegt, so dass ihm zumindest der Zutritt zur Parkgarage gewährt werden sollte.

Das Fort Knox in Mainhatten

Nach einigem Hin- und Her durfte er diese auch befahren, als die Dame an der Rezeption feststellte, dass ich längst eingecheckt hatte und er das groß angekündigte zweite Auto war. Hallo, ja. Zwei Autos, getrennte Anreise. Wir erinnern uns, Lady? Das aus dem Koffer schauende Stativ führte zu größeren Komplikationen. Photoaufnahmen sind verboten und werden zur Anzeige gebracht und überhaupt und tralala. Joah. Verständlich, dass das INNSIDE Frankfurt Eurotheum nicht möchte, das professionelle Teams die regulären Übernachtungspreise für Aufnahmezwecke missbrauchen. Warum ein privates Paar aber für welchen Zweck auch immer keine Photos oder Videoaufnahmen machen darf, während dem Aufenthalt für knapp 300 Öcken pro Nacht, erschließt sich mir nicht. Mal unter uns, Jungs. Ich kann doch meine Pornos drehen wo, wann und wie ich will… 😉 Verständlich klar, ärgerlich trotzdem. Nun denn.

Nachdem die Phototasche dann nach einigen Diskussionen wieder in der Tiefgarage verstaut war und sich mein Mitreisender durch den Dschungel des Aufzugsystems – ohne Magnetkarte, wir erinnern uns – wieder nach oben in den 22. Stock gekämpft hatte, durfte er sich mir schließlich in Begleitung des Mitarbeiters nähern. Hellyeah! Ich verbrachte die Zeit des Wartens damit, auf dem Teppich sitzend, glücklich grinsend aus dem Fenster der 25. Etage zu starren und Frankfurt zu genießen. Vorbei ziehende Wolken rechts, die Deutsche Bank vis-a-vis, Flugzeuge nah und groß links… dazu der frische Wind, der mir durch die bodenhohen Fenster um die Nase wehte. Keine Angst, die Fassade ist doppelt verglast und absturzgesichert. Es ist weder unangenehm laut noch präsent. Klar hört man die Großstadt, aber das ist weit weg und fügt sich harmonisch in die Skyline ein.

Das Zimmer, ja was soll ich sagen. Ein langer Flur mit Garderobe und einer versteckten Küchenzeile inkl. Wasserkocher führt in den Wohnbereich. Die Küchenzeile beherbergt neben Besteck auch Instant-Kaffee und Kakaopulver, schwarzen, grünen und weißen Tee. Nichts überwältigendes sondern stinknormaler deutscher „5-Sterne-Standard“, muss einfach so gesagt sein. Der Wohnbereich im INNSIDE Frankfurt Eurotheum ist voll verglast und bietet eine atemberaubende Aussicht. Neben Couch und Sessel, sowie Flachbildschirm sind noch ein kleiner Tresen, sowie die Minibar dort zu finden. Auf dem Tresen steht eine „Willkommen“-Flasche Wasser inkl. einem dezenten € 5,- Schild. Ein kurzer Blick auf die Preisliste der Minibar und die Lust auf Red Bull vergeht einem auch direkt. Während die Nüsse und Knabbereien mit € 7,- pro Glas fast ein Schnäppchen sind, sind € 5,50 für eine kleine Dose Red Bull doch recht unverschämt.

Im Übergang vom Wohnbereich ins Schlafzimmer steht ein gläserner Schreibtisch inkl. Karte vom Room-Service des INNSIDE Frankfurt Eurotheum. Wir haben ihn nicht getestet, die € 3,- Servicepauschale finde ich allerdings angemessen und auch die Preise für das Carpaccio, wahlweise vom Rind, Seeteufel, etc. lag mit € 17,- jetzt auch für Frankfurter Verhältnisse durchaus im Rahmen. Italienische Käseauswahl mit Oliven für 12,- €. Da kann man nicht meckern!

Das „schönste Zimmer“ – wirklich € 270 pro Nacht wert?

Das Schlafzimmer… ja… wow…. wooooow! Ein großes Bett mit durchgängiger Matratze! Aus dem Bett blickt man über Frankfurt. Die Bettwäsche ist der absolute Oberhammer. Weiche, flaumige Daunen die sich in zartweißer und anschmiegsamer Bettwäsche gehüllt über die Haut schmiegen. Süße Träume garantiert!

Vor dem Bett steht die große und göttlich geile Rundbadewanne, aus der man den Blick über Frankfurt noch herrlicher genießen kann. Die Badewanne ist auf jedenfall groß genug für Zwei. Für die Badewanne liegen zwei Bademäntel und Slipper parat, sowie Duschgel, Shampoo, Bodylotion und zwei Sorten Badesalz. Neben der Badewanne gliedert sich der Badebereich mit zwei Waschbecken an. Über den Waschbecken ist eine Infrarotlampe angebracht. Saubere Handtücher sind in Hülle und Fülle vorhanden, riechen nur leider nicht frisch, sondern muffig. Die Dusche ist vom Schlafzimmer nicht abgetrennt, hat aber eine Milchglastür. Ebenso die Toilette. Für Nicht-Partner könnte die Intimsphäre zu gering sein auf dem stillen Örtchen.

Die Basics – Check-in, Check-out, Check-up

Der Zimmerservice ist so diskret, wie man es in einem 5-Sterne Hotel wie dem INNSIDE Frankfurt Eurotheum und für diesen Betrag eben erwarten darf. Generell erfüllt das Hotel die Erwartungen, die in erster Linie eine bombastische Aussicht sind. Die Zimmer sind sauber und die Ausstattung ist an exklusive Blickfänger gekoppelt. Der Rest ist eher solide, denn exklusiv.

Das ganze Hick-Hack mit dem Aufzug-Management, dass man ohne Magnetkarte nicht auf die Stockwerke zu den Zimmern und nur über die Rezeption zur Tiefgarage kommt und auch nur nach Klingeln und langem Erklären wer man ist einfahren darf, trotz vorheriger Ankündigung inkl. KFZ-Kennzeichen, sind jedoch Dinge die gehen für diesen Betrag, diese Sterneanzahl und ein Premium-Hotel leider gar nicht.

Der Check-Out verläuft problemlos. Die Sicherheitsleistung gibt’s in bar zurück, die Parkgebühren sind mit € 27,- für Frankfurter Verhältnisse ok. Das im Vorfeld nicht auf sie hingewiesen wird, ist es hingegen nicht. Mein Auto, was im benachbarten öffentlichen Parkhaus geparkt hatte, kostete € 9,50,-. Allerdings wurden hier Sonntagstarif und Nachtpauschale berücksichtigt. Regeltarif sind hier 30min für € 1,-. Also an Wochentagen aufpassen!

Fazit: Ein tolles Hotel mit fantastischer Aussicht was sich künstlich kompliziert verhält. Vielleicht gehört das „Fort Knox“-Gehabe zum Image. Wer ein, zwei spektakuläre Nächte erleben möchte ist im INNSIDE Frankfurt Eurotheum sicher gut aufgehoben, wer auf das Geld achten muss und möchte und nur sauber, bequem und angenehm schlafen möchte, zahlt ein Viertel und legt sich ins IBIS Hotel nach Darmstadt. Schön ist’s da auch! 😉 Spaß beiseite.

Die Aussicht entschädigt für alles. Die Badewanne ist himmlisch und alle weltlichen Probleme können nur bis in den 22 Stock fliegen. An den Rezeptionisten kommt kein Problem vorbei. 😉 Die beschwingte Stimmung und der exklusive Charme wippen noch einige Tage im Herzen nach.

 

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