Amazon Kindle Paperwhite – Fifty Fifty

Die Testergebnisse in KĂĽrze:

Pro:

- Lesbarkeit
- viele BĂĽcher in einem
- integrierte Beleuchtung

Kontra:

- wird bei sommerlichen Temperaturen untauglich
- beim Löschen von Leseproben reagiert der Touchscreen nicht richtig

Unser Testurteil

3.4 (Befriedigend)

Kauf empfohlen?

Bedingt

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„Ich kann ihn ja wieder zurückschicken“ besänftigte ich die Skeptikerin in mir und bestellte mir für 129 Euro den Amazon Kindle Paperwhite. Mit USB-Ladekabel und Wischtuch für das Display wurde der E-book-Reader geliefert. Die Registrierung erfolgte bereits durch Amazon. Ich musste nur noch eine Verbindung mit dem Netzwerk herstellen. Danach begab ich mich sofort in den Kindleshop. 21 Kategorien und 2 Millionen Bücher später hatte ich mich orientiert und mir die Nacht um die Ohren geschlagen. Kostenlose Leseproben verleiten zum Schmökern auf der heimischen Couch. Was nicht gefällt wird wieder gelöscht. Was das Interesse geweckt hat, innerhalb von 5 Sekunden downgeloaded. Es passen ca. 1000 Bücher auf den E-book-Reader, die in eigens erstellten Ordnern abgelegt werden können. Wird ein Buch nicht mehr benötigt, stellt man es einfach ins „Cloudregal“. Für Vielinteressierte und Buch-Switcher ist der Kindle Paperwhite eine Pracht. Alle Downloads sind über den Cloudspeicher jederzeit abrufbar. Mit den Maßen von 17cm x 12cm x 1cm und einem Gewicht von 300 Gramm ist der Kindle schön handlich. Auf den ersten Blick eine lebensbereichernde Erfindung.

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Top und Flop

Das Display mit einer Diagonale von 15cm hat mich sofort überzeugt. Tatsächlich erscheint der Text fast wie gedruckt. Individualisierungsoptionen wie Änderung der Schriftart und des Zeilenabstandes sind für mich reine Spielerei. Bei Büchern von Hobbyautoren aber manchmal nötig, wenn die Formatierung nicht E-bookgerecht gestaltet wurde. Die integrierte, einstellbare Beleuchtung ist ein fetter Pluspunkt. Nicht mehr auf eine Lichtquelle von außen angewiesen zu sein macht das Lesen äußerst bequem. Dass der Hersteller mit gleichmäßiger Ausleuchtung wirbt, ist allerdings Schönrederei. Bei höherer Beleuchtungsstufe sind durchaus Lichtkegel zu erkennen, die bis in den Text reichen und nerven. Abhilfe verschafft ein Runterregeln der 24-stufigen Beleuchtung und sich dran gewöhnen. Ich musste noch eine weitere Werbelüge enttarnen. Im Sommer freute ich mich auf Lesestunden im Freibad. Es wurden Leseminuten. Mit 28 Grad im Schatten ist die Technik überfordert. Das Umblättern dauerte unerträglich lange und war optisch eine Zumutung. Ich hätte das Teil am liebsten vergraben. Für den Strandurlaub ist das E-book wegen der Sandpartikelchen erst recht ungeeignet, worauf der Hersteller in der Bedienungsanleitung selbst hinweist. Was soll also die Werbung mit der attraktiven jungen Frau am Strand und der Botschaft, man könne den Kindle Paperwhite überall nutzen?

Mit den Leseproben habe ich auch meine Probleme. Der Download, das Probelesen, alles wunderbar. Bis ich die Probe löschen will. Bei einem Touchscreen sollten ein, zwei Fingertipps genĂĽgen – nicht wenn´s ums Löschen der Leseproben geht. Da braucht es bis zu 5 Anläufe und das Buch wird lieber nochmal aufgeschlagen, bevor es gelöscht wird. Das macht mich zornig und kostet Zeit. Ich bin inzwischen ĂĽberzeugt, dass das beabsichtigt ist. Bei allen anderen Funktionen reagiert der Touchscreen schlieĂźlich einwandfrei. Die Wege des Marketing sind unergrĂĽndlich.

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Fazit

Dass der Kindle Paperwhite bei sommerlichen Temperaturen unbrauchbar wird ist ein absolutes Manko. Wer sich ein solches Gerät zulegen möchte, sollte vorher sein Leseverhalten durchleuchten. Stressfreies Lesen während des Strandurlaubs garantiert nur ein gedrucktes Buch. Wer gern auf der Couch oder abends im Bett liest wird es genießen, nicht mehr einen Stapel Bücher neben sich bunkern zu müssen. Der Kindle Paperwhite ist reiner Luxus. Wer ihn hat, weiß die Vorteile durchaus zu würdigen.

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